Ostersonntag haben wir in unserer WG einen kleinen Osterbrunch veranstaltet. Gini und Melanie, meine beiden Mitbewohnerinnen waren beide noch auf Reisen, nur Aris und Theresa waren da. Dazu habe ich noch Daria, ihre brasilianische Mitbewohnerin und zwei Mexikaner eingeladen, die auch alle zugesagt haben, im Endeffekt kam nur Daria. Ich schiebs einfach mal auf die südamerikanische Lebensweise. Egal, mehr Essen für uns und schön wars so und so 🙂
Und jetzt noch ein paar Fotos aus der WG. Mein liebster Teil der Wohnung ist der Balkon und das Wohnzimmer mit dieser Aussicht.
Wo war ich stehengeblieben? Mein letzter Post war über Granada. Jetzt kommt mein Post über Málaga, der Stadt des gleichnamigen Eises. Ich hab gerade nachgeschaut, ich war ich am 02.04 dort. Die Zeit vergeht, ich hoffe die nächsten Posts kommen ein bisschen zeitnaher.
In Málaga angekommen erwartete uns Sonnenschein, also haben wir gleich einen Abstecher zum Strand gemacht. Dort war es aber so kalt, dass ich nachdem ich mich kurz im Bikini an den Strand gelegt hatte, gleich wieder wärmer anziehen musste. Tat aber trotzdem gut, wieder einmal ein Nickerchen mit dem Rauschen des Meeres im Hintergrund zu machen. Einen mächtigen Sonnenbrand hab ich mir trotz ziemlich bewölktem Himmel auch geholt. Merke: auch Anfang April bei bewölktem Himmel und auch wenn man nur eine Stunde in der Sonne liegt eincremen.
Danach machten wir uns auf ins Zentrum, waren aber beide nicht richtig motiviert Touri zu spielen. Die Füße schmerzen von den vorherigen Tagen, das Wetter spielte nicht mit, die Stadt wirkte ober-touristisch mit den ganzen Kreuzfahrt-Touristen. Also haben wir die Sache einfach ruhig angehen lassen und sind einfach nur ein wenig umhergeschlendert.
Fazit zu Málaga: nichts allzu besonderes, ein bisschen zu touristisch und wieso ein Hafen mitten in der Stadt? Vielleicht lag der Eindruck aber auch am Wetter, ich glaub ich geb Málaga noch einmal eine Chance
Und zum Abschluss heute mal ein Out-Take aus der ganzen Masse an Bildern:
Das war jetzt schon das dritte Mal, das ich in Granada war. Nachdem ich das erste Mal fast nur die Alhambra gesehen habe, und das zweite Mal nur zum Feiern dort war, nutzte ich die Chance, dass Theresa mich besuchte und wir schauten uns gemeinsam die Stadt an. Für unsere Städtetrips nutzen wir immer BlaBlaCar oder Amovens, damit kommt man hier immer günstig und bequem ans Ziel. Was mir an Granada gut gefällt, dass es an jeder Ecke ein bisschen anders aussieht: mal die weißen Häuser und engen Gässchen des maurischen und ältesten Stadtviertels gegenüber der Alhambra, prächtige Häuser im Zentrum, ein kleines Gässchen mit marokkanischen Geschäften und Restaurants, dann eine kleine Kirche, die mich eher an ein Bergdorf in den Alpen als an Südspanien erinnert.
Zurzeit komme ich irgendwie nicht wirklich dazu meinen Blog regelmäßig upzudaten, auch wenn ich jetzt schon dass 3. Wochenende in Folge nur in Jaén bin (ich will mal wieder reisen!). Ich verbrachte die Woche vor Ostern mit Theresa in Jaén, Mittwoch waren wir in Granada und Donnerstag in Málaga. In diesem Post möchte ich euch ein paar Impressionen unserer Woche zeigen, für Granada, Málaga und den Ostersonntag plane ich jeweils noch einen extra Post.
Dienstag machten wir uns direkt auf zum Castillo, für mich der schönste Platz in Jaén.
Am Abend sahen wir durch Zufall unsere erste Prozession der Semana Santa in Jaén, eigentlich war nur Kaffee trinken und Eis essen mit ein paar Freunden geplant, aber um die Semana Santa kommt man einfach nicht herum. Diesmal gibt es ein paar Eindrücke in Form von kleinen Videos.
In der Nacht sahen wir dann noch eine komplett stille Prozession, kommuniziert wurde nur mit Stöcken, mit denen als Zeichen zum Weitergehen oder Stehen bleiben auf die Straße geklopft wurde.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag fand die wichtigste Prozession in Jaén statt. Die eine Prozession mit dem Paso „El Abuelo“, dem bekanntesten Paso in Jaén, begann um 3 Uhr, um 6 Uhr traf sich die Prozession mit einer weiteren auf dem Platz vor der Kathedrale und dann ging sie weiter bis ca. 13:30. Wir machten uns nach einem kurzen Schläfchen nach unserem Ausflug nach Málaga mitten in der Nacht auf und sahen uns zuerst die Prozession inmitten der kleinen Altstadt-Gassen an, und warteten danach auf dem Platz vor der Kathedrale auf das Treffen der 2 Prozessionen. Dabei wurden die ganzen Beleuchtungen der Kathedrale und der umliegenden Häuser abgeschaltet, man sah nur noch das Licht der Kerzen der Nazarenos und der Kerzen auf den Pasos. Dementsprechend sind die Bilder, die ich mit dem Handy gemacht habe, nicht wirklich vorzeigbar geworden. Ein paar möchte ich trotzdem zeigen:
Eigentlich versuche ich mich immer ein bisschen mit der Anzahl an Bildern pro Blogpost zurückzuhalten, aber wenn an einem Wochenende 1000 Fotos entstehen, geht das einfach nicht, die Bilder sollen ja nicht ungesehen ein langweiliges Leben auf der Festplatte fristen. Tag 3 in Sevilla wurde noch einmal zum Sightseeing genutzt, ganz um die Semana Santa kamen wir dann aber doch nicht herum. Wenn man während der Semana Santa von Punkt A nach B will, muss oftmals größere Umwege in Kauf nehmen, da der einfachste Weg oft von einer Prozession versperrt wird. Als erstes stand der Alcázar, die einstmalige Burg der maurischen Herrscher auf dem Plan. Mir persönlich hat der Alcázar noch viel besser gefallen als die Alhambra, auch wenn er lange nicht so berühmt ist. Die Gebäude und vor allem auch die Gärten waren echt ein Traum! Nach leckeren Tapas ging es danach zum Plaza de Toros, der Stierkampfarena. Leider waren schon alle geführten Touren für diesen Tag voll und es gab keine Möglichkeit, sich die Arena selbst anzusehen. Wäre sicher einmal interessant gewesen, auch wenn ich Stierkampf an sich nicht unterstütze. Vor der Rückfahrt mit dem Zug blieb uns noch einige Zeit, in der wir einfach durch die Straßen Sevillas schlenderten. Durch Zufall trafen wir bei den „Setas“ (übersetzt: Pilze) meine Mitbewohnerin Melanie, nachdem wir es in 2 Tagen nicht geschafft hatten, per WhatsApp einen Treffpunkt auszumachen, der für alle passt. Sie überredete uns mit auf die Aussichtsplattform zu kommen. Die Aussicht war zwar nicht ganz so schön wir die auf der Giralda der Kathedrale, aber die geschwungenen Wege dort oben hatten auch ihren Charme. Fazit unseres 3-tägigen Aufenthalts: Sevilla ist bisher die schönste Stadt in Andalusien, die ich bisher gesehen hab!
Der Grund, wieso wir während der Osterferien nach Sevilla fahren wollten, ist, dass die Semana Santa, die Woche vor Ostern, hier mit am beeindruckendsten zelebriert wird. Die Prozessionen beginnen am Palmsonntag und finden dann die ganze Woche über bis einschließlich Ostersonntag statt. Jeden Tag machen sich etwa 10 Hermandades (dt.: Bruderschaften) mit ihren Pasos (dt.: Bilder, Altären) von Gemeindekirche auf zur Kathedrale, ziehen einmal durch die Kathedrale und kehren danach wieder zurück zum Ausgangsort. Diese Prozessionen können gerne einmal 10 Stunden dauern. Den ersten Teil der Prozession bilden die sogenannten Nazarenos (dt.: Büßer), die ein weißes oder schwarzes Gewand und die typische Spitzhaube tragen und deren Gesicht man nicht erkennen kann. Oft gehen sie barfuß oder auch nur mit Socken. Im Anschluss kommt der Paso, der wichtigste Teil der Prozession, eine Art Altar, auf dem eine Situation aus dem Kreuzweg dargestellt wird oder der eine mit Kerzen geschmückte Marienfigur enthält. Der Paso wird von Costaleros getragen, meist zwischen 20 und 50 Mann. Sie können während des ganzen Weges nichts sehen, da ein Vorhang sie verdeckt. Es wird schon wochenlang vorher trainiert, damit sie dann bei der Prozession auf Anweisungen von Mitgliedern der Hermandad, die den Paso begleiten, den Weg durch die Stadt meistern. Ich stelle es mir sehr schwer vor, ohne etwas sehen zu können, im Gleichschritt Schritt für Schritt stundenlang mit großem Gewicht zu gehen. Dem Paso folgt eine Kapelle, bestehend aus Blasinstrumenten und Trommeln, die eine Art Marschmusik machen. Das Ende des Zuges bilden die Penitentes, die genauso gekleidet sind wie die Nazarenos, allerdings noch ein Holzkreuz auf den Schultern tragen.
Dieser Aufbau bleibt immer mehr oder weniger gleich, manchmal gibt es allerdings einige Abweichungen wie ganz stille Prozessionen ohne Musikkapellen, oder die Ergänzug von Pferden oder einer Gruppe von „Römern“.
Wir waren den ganzen Nachmittag in der Stadt unterwegs und haben ziemlich viele neue Eindrücke gewonnen, mehr jetzt in den Bildern:
Was neben den Prozessionen noch sehenswert war, war die Kleidung der Spanier: die Männer (und auch Jugendliche) trugen fast ausschließlich Anzüge mit Krawatte (bei 30°!), die Frauen schicke Kleider oder Röcke, natürlich mit Stöckelschuhen. Auch die Kinder waren herausgeputzt, die Mädels mit Kleidchen und Schleifen in den Haaren, die Jungs mit Hemd, kurzer Hose und Kniestrümpfen. Oft waren die Kinder im Partnerlook gekleidet. „Sehen und gesehen werden“ spielte bei der Kleiderwahl wohl neben dem Aspekt, sich für einen Festtag schön zu kleiden, auch eine große Rolle..
Sevilla, Hauptstadt Andalusiens, unser Ziel am Palmsonntagswochenende. Den Samstag nutzten wir für Touri-Programm, bevor am Sonntag die Umzüge der Semana Santa begannen. Dazu später aber mehr. Nach der Ankunft im Airbnb-Apartment, das zwar mit 30 Minuten Fußweg zur Altstadt ein wenig ab vom Schuss, aber dafür geräumig, gut ausgestattet und billig war und einen phänomenalen Ausblick hatte, machten wir uns direkt auf den Weg, die Kathedrale zu besichtigen. Es war mit an den 30 Grad am ganzen Wochenende sehr heiß, sodass wir über jedes schattige Plätzchen froh waren.
Die Kathedrale in Sevilla ist wie die allermeisten Kathedralen in Andalusien auf dem Grund einer ehemaligen Moschee gebaut, daran erinnert heute aber nicht mehr viel, nur noch der Garten mit Orangenbäumen und die Giralda, das ehemalige Minarett, das danach zum Glockenturm umfunktioniert wurde. Am Rande: die Kathedrale in Sevilla ist die größte gotische Kathedrale der Welt. Von der Giralda hatte man einen fantastischen Ausblick über die ganze Stadt, hinüber zum Plaza de España, zum Guadalquivir, zum Plaza de Toros,..
Danach hab ich mit einer Freundin aus der Schule getroffen, Theresa, die zurzeit als Au-Pair in Madrid ist. Sie ist nach unserem Wochenende mit zu mir nach Jaén gefahren und dort haben wir die Städte in der Umgebung besichtigt. Wir sind weiter zum Plaza de España, einem halbkreisförmigen Platz, auf dem von jeder größeren Stadt Spaniens ein Bild zu finden ist. Der Platz mit seinen Brücken, dem Flüsschen, den Booten und den weiß-blauen Ornamenten hat mir wirklich richtig gut gefallen.
Nach einem entspannten Spaziergang kehrten wir in die Wohnung zurück, kochten und schlenderten schließlich noch durch das nächtliche Sevilla.
Als ich gehört habe, dass man von einer Piste im Skigebiet der Sierra Nevada das Meer sehen kann, stand für mich fest: da muss ich hin! Letzten Sonntag machten wir uns auf. Die Sierra Nevada liegt direkt hinter Granada, nur 1,5 Stunden mit dem Auto entfernt von Jaén. Noch schell Ski, Skihandschuhe und -brillen ausgeliehen, und dann mit der Gondel rauf auf den Berg. Das Wetter war leider nicht so besonders, ziemlich neblig, aber dafür haben wir uns umso mehr über die wenigen sonnigen Momente gefreut. Mit dabei waren 3 Mexikaner, die vorher noch nie Ski gefahren sind. Die erste Abfahrt war ein großes Abenteuer, einige Stürze, aber die 2 Jungs hatten es ziemlich schnell raus, das Mädel hatte bis zum Ende hin Probleme. Wir ließen die 3 weiter auf der grünen Piste üben und fuhren weiter den Berg hinauf. Es begann leicht zu schneien und war so neblig, dass wir leider gar nichts sahen, der Blick aufs Meer blieb uns verwehrt. Trotzdem haben wir es total genossen, leere Lifte und Pisten nur für uns zu haben. Am Ende fuhren wir noch ein paar mal alle zusammen die einfachen Pisten, bevor die Lifte um 5 Uhr schlossen. Da riss auf einmal der Himmel auf und wir konnten die Talabfahrt bei schönstem Sonnenschein genießen. Der Schnee war wirklich top, schön pulvrig, nur die Talabfahrt war schon recht sulzig. Alles in allem, einer der schönsten Tage hier in Jaén, ich hätte gern noch einen Tag Skifahren drangehängt!
Und das ist der angesprochene Meerblick von der Piste aus:
Und jetzt muss ich schlafe: Morgen früh gehts nach Sevilla! Ich freu mich schon riesig!
Letzten Samstag haben wir das schöne Frühlingswetter ausgenutzt und ein Picknick im Park gemacht. Essen, Sonne, Gitarrenmusik, .. war ein schöner Nachmittag! Ich glaub das werden wir noch das ein oder andere Mal im Sommer machen.
Sonntag morgen, nach einem erneuten Frühstück auf dem Plaza de la Corredera, verließen wir Córdoba auch schon wieder. Doch bevor wir wieder nach Jaén zurückkehrten, machten wir einen Zwischenstopp im Parque Natural Sierra de Andújar, um das schöne Wetter in der Natur zu verbringen. Ich habe es wirklich genossen, ein bisschen durch die grüne Landschaft zu wandern, und mal etwas anderes als nur Olivenbäume wie in Jaén zu sehen. Nach einen Picknick ließen wie uns noch die Sonne auf den Bauch scheinen, bevor wir querfeldein zurück zum Auto gingen. Die kleinen Klettereinheiten haben uns richtig schöne Ausblicke ermöglicht.
Alles in allem hat mir unser Wochenend-Ausflug sehr gut gefallen, durch das Mieten des Autos waren wir flexibel und sind relativ billig davongekommen. Auch die Mischung aus Stadt, Kultur und Natur war richtig gut!