Das neue Jahr ist mittlerweile schon 18 Tage alt, das hält mich aber nicht davon zurück, inspiriert von der lieben Luisa das alte Jahr hier noch einmal Revue passieren zu lassen. Das Durchschauen meiner Fotos hat viele schöne Erinnerungen wieder hervorgeholt, die ich nicht mehr missen mag. Ich glaube, dieses Jahr hat mich ein Stück weit wachsen und selbstständiger werden lassen. Ich bin das ein oder andere mal über meinen eigenen Schatten gesprungen und habe einiges dazugelernt. Und nicht zu vergessen habe ich neue Freunde hinzugewonnen und ein wunderschönes Land näher kennengelernt.
Januar
Die Entscheidung steht: es geht nach Jaén, Spanien. Anfangs noch etwas enttäuscht, dass es nicht nach Santander in den Norden Spaniens geht, sondern nach Andalusien, nach Jaén, in die Stadt, von der ich vorher noch nie etwas gehört hatte, war ich im Nachhinein super froh, dass es so gekommen ist und ich Andalusien kennenlernen durfte. Im Januar musste ich noch einige Prüfungen in Regensburg schreiben, mein Zimmer im Studentenwohnheim räumen, mich von Freunden und Familien verabschieden und Ende des Monats ging es nach Jaén. Die ersten Kennenlern- und Einführungsveranstaltungen und die WG-Suche standen an. Wenn ich mir jetzt so die Fotos von den ersten Tagen anschaue, fällt mir auf, dass ich mit den Leuten, die ich in dieser Zeit kennenglernt habe, am meisten unternommen habe. Auch mit meiner WG hatte ich ziemlich Glück, hätte mir keine besseren Mitbewohner wünschen können. Es hat sich gelohnt, damals auf mein Bachgefühl zu hören und mich für diese WG zu entscheiden.
Februar
Im Februar kam mein Leben in Jaén ins Rollen. Ich unternahm ich die ersten Reisen und Ausflüge: zwei Tagesausflüge nach Granada und Úbeda, einen Trip zum Karneval nach Cádiz und wir machten einen Wochenendausflug nach Córdoba. Ich lebte mich in Jaén ein, ich legte mich auf meine Kurse in der Uni fest, die im Februar so richtig begann und natürlich gingen wir das eine oder andere mal Tapas essen und feiern.
März
Der März war ziemlich ereignisreich: auf dem Rückweg von Córdoba verbrachten wir einen Tag im Parque Natural de Andújar, wir feirten die „Fiesta de la primavera“ in Granada und Jaén, picknickten im Park, waren Ski fahren in der Sierra Nevada und Ende des Monats sahen wir uns bei frühsommerlichen Temperaturen das wunderschöne Sevilla und dort die Semana Santa an. Der März zaubert mir auf jeden Fall ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich an alle Erlebnisse zurückdenke.
April
Die ersten Tage im April verbrachte Theresa bei mir in Jaén und wir absolvierten ein Touri-Programm in Granada und Málaga. Auch in diesen beiden Städten und in Jaén erlebten wir die Feierlichkeiten der Semana Santa. Ich feierte meinen 20. Geburtstag und besuchte Theresa für ein paar Tage in Madrid. Die Uni wurde langsam stressiger, ich schrieb die ersten Prüfungen, musste Präsentationen halten und an Hausarbeiten arbeiten.
Mai
Meine Eltern waren einige Tage zu Besuch in Jaén. Wir waren gemeinsam in Córdoba und Úbeda, haben uns Jaén angesehen und natürlich musste ich ihnen auch die Tapas-Kultur näher bringen. Nach einem Pflichttermin in der Uni habe ich sie noch für einen Tag in Málaga besucht und war das erste Mal im Meer baden (und danach ziemlich erkältet haha). Den Mai über mussten dann Prüfungen vorbereitet und Hausarbeiten fertiggestellt werden. Um noch einmal als komplette Gruppe miteinander verreisen zu können, verbrachten wir das letzte Mai-Wochenende im Parque Natural Cabo de Gata.
Juni
Im Juni beendete ich meinen Sprachkurs und hatte danach noch 3 Wochen bis zu meinem Heimflug Zeit, um Spanien zu genießen. Natürlich habe ich diese Gelegenheit auch genutzt, um noch einmal ein bisschen zu verreisen. Zusammen mit Theresa war ich in Salamanca und Toledo. Mit einer Gruppe von Freunden aus Jaén verbrachte ich einige unvergessliche Tage in der Nähe von Tarifa im Südwesten Andalusiens. Dorthin möchte ich auf jeden Fall noch einmal zurück, am liebsten kombiniert mit einem Abstecher nach Sevilla. Nach den letzten Tagen in Jaén mit Nachmittagen am Pool und einigen letzten Partys hieß es von meinen liebgewonnenen Freunden und Mitbewohnern Abschied zu nehmen und in den Flieger nach Deutschland zu steigen.
Juli
Der superheiße Juli wurde durch Abkühlungen im See und mit Radler verschönert. Noch immer wusste ich nicht, wo ich mein Praktikum machen würde, was mich langsam nervös werden ließ. Ich arbeitete ein wenig nebenbei und genoss sonst die Zeit mit Familie und Freunden.
August
Ein paar Tage Anfang August war ich Judo-Zeltlager. Dann kam auch nach einem kurzen und ziemlich unkomplizierten Telefonat mit meinem zukünftigen Chef die Zusage für mein Praktikum: von September bis März würde ich im EDEKA Fruchtkontor in Valencia in der Einkaufsassistenz arbeiten. Mein Traum vom Praktikum in Mittel- oder Südamerika hat sich zwar nicht erfüllt, aber da muss ich mich auch ein wenig an die eigenen Nase fassen und eingestehen, dass ich mir mit der Praktikumssuche während der Zeit in Jaén einfach zu viel Zeit gelassen habe. Highlight des Monats war ein Kurztrip ins Chiemgau mit meiner Mama.
September
Nach einem kurzen Wiedersehen mit Luisa, habe ich Anfang des Monats meinen Koffer gepackt und bin nach Valencia geflogen. Die Wochenenden habe ich gerne am Strand verbracht. Außerdem habe ich schön langsam die Stadt kennengelernt, ein Championsleague-Spiel besucht und bin mit meinem Mitbewohner Robin für einen Tag nach Calpe gefahren. In der Arbeit war es noch ziemlich ruhig, ich wurde von Aleks angelernt, aber hatte in der ersten Zeit noch recht wenig zu tun, sodass ich das eine oder andere Mal mich anderweitig beschäftigen musste.
Oktober
Im Oktober habe ich meinen Sprachkurs begonnen, um nach der Arbeit nicht nur in der Wohnung rumzusitzen, ein paar neue Leute kennenzulernen und natürlich um mein Spanisch zu verbessern. An einem verlängerten Wochenende bin ich nach Barcelona gefahren. Die Stadt ist toll, jedoch war ich ein wenig von den Massen an Touristen entsetzt und war froh im beschaulicheren Valencia zu wohnen. Ich habe das ein oder andere Mal sehnsüchtig an meine Zeit in Jaén zurückdenken müssen, an die Stimmung in meiner dortigen WG und die super Zeit, die ich dort hatte. Die Reisen, meine internationale Clique und das Studentenleben übertrafen einfach das Leben hier in Valencia mit Arbeiten und einer WG, in der eher nebeneinanderher als miteinander gewohnt wird.
November
In der Arbeit war ich mittlerweile ganz gut ausgelastet und hatte meine Aufgaben, die ich von nun an täglich zu erledigen hatte. Die Zeit verging ziemlich schnell, auch wenn nicht allzu viel außergewöhnliches passierte. Meine Wochenenden versuchte ich möglichst gut zu nutzen, ging zum Markt, an den Strand und schaute mir noch ein bisschen mehr von der Stadt an. Ich entdeckte das Joggen wieder für mich und sammelte ein paar Kilometer im Park. Gegen Ende des Monats verbrachte ich ein schönes Wochenende im herbstlichen Madrid mit meinem Mitbewohner.
Dezember
Der Dezember war in der Arbeit ziemlich stressig und ich arbeitete jeden Tag mindestens eine Stunde länger. Ich zog in meine neue WG ein, in der ich mich gleich ein bisschen wohler fühlte. Jeden Tag fieberte ich ein klein wenig mehr Weihnachten entgegen und freute mich, dann dort ein wenig durchatmen zu können. Kurz vor Weihnachten stieg ich in den Flieger und verbrachte eine gute Woche zuhause. Die letzten drei Tage des Jahres musste ich wieder arbeiten. Den Jahreswechsel verbrachte ich am Plaza del Ayuntamiento so wie es sich in Spanien gehört: bei jedem Glockenschlag muss eine Weintraube gegessen und sich dabei etwas gewünscht werden. Das hab ich geschafft, also mal schauen, was das neue Jahr so mit sich bringt 🙂