Mittlerweile bin ich schon wieder 1,5 Wochen zu Hause. Gottseidank ist das Wetter schön, sonst glaube ich, wäre ich in eine kleine Depression verfallen 🙂
Da Tarifa eine der schönsten Ecken Andalusiens ist, die ich kennenlernen durfte, möchte ich euch die Bilder von unserem 4-tägigen Trip an die Costa de la Luz, die Atlantikküste Andalusiens nicht vorenthalten. Mit Clarisse und Rita machte ich mich von Jaén aus nach Tarifa, wo wir von Stefano und Jesús abgeholt wurden und uns dann auf den Weg nach Barbate machten, wo sich unsere Ferienwohnung befand.
Der Strand, der am zweiten Tag unser Ziel war, war noch ein bisschen schöner, als der Strand an Tag 1. Nach einem kurzen Abstecher zum „Playa del Arco“ fuhren wir zum „Playa de los Genoveses“. Wie auch am Tag zuvor, verteilten sich die Leute gut am Strand, wir hatten Platz für uns. Das Wetter war super, sodass ich mir ordendlich den Fußrücken verbrannte, weil ich dort vergessen hab mich einzucremen (Anfängerfehler!).
Auch die Rückfahrt war sehr eindrucksvoll. Wir kamen bei tief stehender Sonne durch die Wüste „Desierto de Tabernas“, in der auch zahlreiche Filme wie Indiana Jones, Winnetous Rückkehr, Spiel mir ein Lied vom Tod oder auch Der Schuh des Manitu gedreht wurden. Wieder einmal war ich davon beeidruckt wie unterschiedlich die Natur in Andalusien eigentlich sein kann: in der Provinz Jaén gibt es so gut wie nur Olivenbäume, dann die Sierra Nevada, in der wir Ski fahren waren, grüne Naturparks mit Wasserfällen, Traumstrände,..
Heute ist der erste Tag nach der letzten Prüfung hier, Zeit das letzte Wochenende, das wir im Naturpark Cabo de Gata im Südosten Andalusiens verbracht haben, Revue passieren zu lassen. Wir, dass sind 12 Leute, eine bunte Mischung aus Deutschen, Italienern, Brasilanern, Mexikanern und einer Französin. Am Samstag machten wir uns auf den Weg zu unserem Landhaus (Casa rural), das zu einem Campingplatz im Naturpark gehörte. Nach einer kleinen Stärkung machten wir uns auf dem Weg zum Strand, dem Playa de los Muertos, im Norden des Nationalparks. Zwischendurch mussten wir jedoch einmal anhalten, um den wunderschönen Ausblick zu genießen. Das Meer war überall wunderschön klar und blau, die Hügel nur mit ein wenig Gestrüpp bewachsen, ein schöner Kontrast. Den Tag ließen wir bei einem großen Abendessen, Musik, gemütlichem Zusammensitzen und Spielen ausklingen.
Vor ein bisschen mehr als einer Woche machten wir uns mit 3 Bussen auf dem Weg nach Cádiz. Nicht der nächste Weg von Jaén, aber Carnaval muss ja schließlich gebührend gefeiert werden. Und da Cádiz die Faschingshauptstadt Spaniens ist, nahmen wir die 5 Stunden Busfahrt auf uns. Nach einigen Gesangsübungen („yo soy de Jaén, de Jaén, de Jaén“ – ein schrecklicher Ohrwurm) und einem kleinen Kostüm- und Gesangswettbewerb im Bus erreichten wir am Nachmittag Cádiz, das am südwestlichen Ende Andalusiens liegt. Schon am Busparkplatz fiel uns auf, wie viele Leute hierher gekommen waren, um zu feiern. Wir machten wir uns auf in die Stadt, verkleidet als Minnie Maus, Indiander, Steinzeitmenschen, Hühner, Monopoly Man, Polizisten, Katzen, Dalmatiner, Teufel, Zorro, Spongebob, .. Nachdem die ersten Gruppenfotos geschossen waren, gingen wir vorbei an der Kathedrale Richtung Meer. Der Anblick der unendlichen Weite macht mich immer sofort glücklich, egal ob bei strahlend blauem Himmel, oder wie in Cádiz mit Regenwolken. Nach einem Spaziergang an der Promenade erreichten wir einen zugänglichen Strandabschnitt, wo natürlich auch das ein oder andere Gruppenfoto geschossen wurde.
Als nächstes legten wir einen Stopp im Supermarkt ein, um uns mit Getränken und etwas zu Essen einzudecken, damit wir für die große Feier gerüstet waren. Diese fand am Plaza de San Antonio vor dem Rathaus statt. Es war eine große Bühne aufgebaut, auf der Merche, eine spanische Sängerin, auftrat. Zwischen den Liedern wurden kleinere Einlagen aufgeführt, teilweise Tanz, teilweise kleinere Sketche, die ich leider nicht wirklich verstanden habe. Da die Musik nicht unserem Geschmack entsprach, liefen wir ein bisschen durch die Gassen und genossen das bunte Treiben. Später am Abend legte dann ein DJ auf dem Platz auf und wir tanzten bis zum Ende um ca. 2 Uhr. Wir wollten uns auf die Suche nach einer Bar machen, in der wir uns ein bisschen ausruhen konnten, da es sich nicht mehr rentierte, in die abseits gelegenen Discotheken zu gehen. Nach ewigem Herumirren in den Gassen von Cádiz fanden wir eine Bar, die noch geöffnet hatte. Dort entdeckte ich mein Kostümhighlight des Tages: der Besitzer war als der verrückte Hutmacher von Alice im Wunderland verkleidet (so in etwa wie hier: http://files.newsnetz.ch/story/2/4/7/24774817/9/topelement.jpg). Es begann auf dem Rückweg zum Bus erneut zu regnen (zuvor gab es schon 3 kurze Regenschauer während dem Abend, was mein Kopfschmuck leider nicht überlebte) und wir erreichten ausgefroren gegen 4:30 Uhr den Bus. Die 5-stündige Rückfahrt nach Jaén wurde von allen zum Schlafen genutzt.
Fazit: Es hat definitiv Spaß gemacht! Aber leider hab ich vom „echten“ spanischen Carnaval nicht so viel mitbekommen. Die Umzüge fanden erst einen Tag später statt. Der spanische Carnaval lebt außerdem von Wettbewerben, bei denen Gruppen mit Kostümen und ironischen und kritischen Texten gegeneinander antreten. Auch davon bekamen wir leider gar nichts mit.